Parodontologie

Der Fachbereich der Parodontologie befasst sich mit der Erkrankung der zahnumgebenden Strukturen. Eine Parodontitis ist eine durch Bakterien verursachte Erkrankung, die schleichend fortschreitet und letztendlich zum Verlust von sonst gesunden Zähnen führen kann. Entzündungen des Zahnhalteapparates werde durch bestimmte im Zahnbelag lebende Bakterien bedingt. Diese besiedeln die Wurzeloberfläche und beginnen durch Ihre Stoffwechselendprodukte in Richtung der Wurzelspitze zu wandern. Als Abwehrreaktion unseres Körpers werden nicht nur die Bakterien bekämpft, sondern leider auch der eigene Zahnhalteapparat abgebaut (der Körper möchte den um den eigenen Zahn bestehenden Entzündungsprozess abstoßen). Der Zahn lockert sich, bis er schließlich fast von allein ausfallen kann.

Auch systemische Erkrankungen (z.B. steigendes Herzinfarktrisiko, erhöhtes Risiko einer Frühgeburt) können ihre Ursache in einer Parodontitis haben. Wird eine solche Krankheit erkannt und entsprechend behandelt kann man Ihre Zähne bis ins hohe Alter erhalten und ein Zahnverlust muss nicht mehr Bestandteil des "Älterwerdens" sein.

Krankheitsverlauf

Die chronische Parodontitis (langsam fortschreitende Form) verläuft eher unterschwellig und wird von den meisten Patienten erst wahrgenommen, wenn es bereits zu spät ist. Da der Verlauf der Krankheit nicht mit Schmerzen verbunden ist, wird sie von vielen nicht Ernst genommen und meist als normale Zahnlockerung mit steigendem Lebensalter wahrgenommen .... doch dies muss nicht so sein!!!

Erste wahrzunehmende Anzeichen, die auf eine Zahnfleischerkrankung deuten könnten, sind:

  • Verstärktes Auftreten von Zahnfleischbluten
  • Leichte Schwellung des Zahnfleischsaumes
  • auftretender Mundgeruch bzw. ein schlechter Geschmack

Die Therapie der Parodontitis

Das Ziel der Parodontitisbehandlung ist es, die Bakterienansiedlungen in den Zahnfleischtaschen zu entfernen und somit die Ursache der Entzündung zu beseitigen.

Die Therapie der Parodontitis lässt sich in vier Abschnitten gliedern:

1. Die Vorbehandlung

Zuerst wird bei unseren Patienten ein parodontaler-Screening-Index erhoben, der es ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit eine Diagnose über eine mögliche Erkrankung zu stellen. Unterstützend wird in den meisten Fällen noch ein Röntgenbild angefertigt, auf dem man je nach Fortschreiten der Erkrankung den Schweregrad bestimmen kann. Ist eine Parodontitis diagnostiziert, werden im Rahmen unserer Hygiene-Intensiv-Sitzungen alle Zahnbeläge, die oberhalb des Zahnfleischsaumes angesiedelt sind, gründlich entfernt und Ihnen eine Sensibilisierung im Umgang mit der Erkrankung beigebracht. Nach dieser Sitzung wird ein Termin vereinbart, in dem ein Befund aller Zähne aufgenommen wird, um eine individuelle, zahnärztliche Therapie der Erkrankung durchführen zu können. Wir zeigen ihnen dort Tipps und Tricks, die es Ihnen ermöglichen, diesen Zustand auch selbst zu Hause zu erreichen. Ihre Mitarbeit ist für den Erfolg der eigentlichen Parodontitistherapie ausschlaggebend. Nur zusammen können wir so die besten Ergebnisse erzielen.

2. Die Behandlung

Die systematische Parodontitistherapie (Initialtherapie) besteht darin, dass durch spezielle Techniken die Zahnfleischtaschen in der Tiefe gereinigt und die angesammelten Bakterienkolonien und deren harte Auflagerungen (sog. Konkremente) von den Wurzeloberflächen schonend entfernt werden.

3. Die Nachuntersuchung

Nach der erfolgten Initialtherapie wird für ca. 6 Wochen später ein Termin vereinbart, der den Erfolg der Behandlung festhält und anhand dieser Untersuchungsergebnisse einen individuellen Nachsorgeplan für Sie erstellt. Nur so kann eine Gesunderhaltung des Zahnhalteapparates angestrebt werden, da Sie als Parodontitispatient ein Leben lang eine Anfälligkeit für diese speziellen Bakterien besitzen und erneut erkranken können.

4. Nachsorge und Recall

Die Nachsorge einer Parodontitisbehandlung umfasst regelmäßige professionelle Zahnreinigungen, die dafür sorgen, dass sich auch an schwer zugänglichen Stellen keine neuen Bakterienkolonien ansiedeln können. Diese Maßnahmen sind in aller Regel schmerzlos und werden von unseren speziell ausgebildeten Prophylaxeassistentinnen durchgeführt, in Abständen, abhängig von Ihrer Mitarbeit und dem Schweregrad Ihrer Erkrankung, in der Regel in Intervallen von 3,4 oder 6 Monaten.

Parodontologie Fragen

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